Aktuelles aus Münster
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LWL-Fahnen vor dem Landeshaus in Münster © LWL
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Innenansicht des LWL-Landeshauses in Münster © LWL
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Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann © LWL
HANDICAP GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL

Westfalen-Lippe (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird seine Anstrengungen für mehr reguläre Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen verstärken. Darauf hat der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, in Münster hingewiesen. Anlass war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Sonntag, den 5.5.2024.

„Bis 2030 wollen wir mit unserem Programm ‚Aufbruch‘ 3 mal 10 Prozent erreichen“, so Lunemann. „Wir wollen die Zahl der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe um 10 Prozent absenken und diese Menschen möglichst in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Wir wollen zweitens als LWL mit gutem Beispiel vorangehen und unsere eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben. Und wir wollen drittens gemeinsam mit unseren Partnern wie den Arbeitsagenturen und Arbeitgebern die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung bis 2030 um zehn Prozent senken.“

Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, könne ein Teil der Lösung für den allgemeinen Arbeitskräftemangel werden, so Lunemann weiter. Es sei wichtig, Menschen mit Behinderung nicht als Problem zu sehen, sondern die Perspektive umzudrehen und zu erkennen, dass sie helfen können, das Problem des Arbeitskräftemangels zu lösen. Lunemann: „Noch ist wenig bekannt, dass Menschen mit Behinderung, die Arbeit suchen, im Durchschnitt besser qualifiziert sind als nichtbehinderte Arbeitssuchende. Das müssen Arbeitgeber wissen, denn wer als Arbeitgeber einmal gute Erfahrungen gemacht hat, wird auch weitere Menschen einstellen.“ Dazu habe der LWL zusätzliche Unterstützungsangebote installiert wie die einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) bei den Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, der Landwirtschaftskammer und bei Integrationsfachdiensten, die die Bemühungen von Arbeitsagenturen und Jobcentern unterstützen.

Die LWL-Abgeordneten hatten 2023 im Rahmen des Programms „Aufbruch inklusiver Arbeitsmarkt“ beschlossen, mit 30 zusätzlichen Stellen für die individuelle Teilhabeplanung, Menschen mit Behinderung den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Hintergrund
Der LWL hat unterschiedliche Zugänge sowohl als großer Arbeitgeber als auch mit seinem LWL-Inklusionsamt Arbeit, das die berufliche Eingliederung von schwerbehinderten Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt fördert. Hier setzt der LWL verschiedene Instrumente ein: die sogenannte Teilhabeplanung, das Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss – Schule trifft Arbeitswelt“ („KAoA-STAR“), das LWL-Budget für Arbeit und für Ausbildung und eine gezielte Förderung von Mobilitätskompetenzen.